Das „Sonnenvitamin“ D3 (Cholecalciferol) entsteht zu einem großen Teil in unserer Haut unter der Einwirkung von UV Licht (Sonnenlicht, UV-B-Spektrum) aus einem Stoffwechselprodukt des Cholesterins (7-Dehydrocholesterol). Deswegen ist es eigentlich ein Hormon, ein Botenstoff, das ähnlich wie die Geschlechtshormone und Cortisol entsteht. Zum anderen Teil nehmen wir Vitamin D mit der Nahrung zu uns. Sowohl der Mangel an Sonnenlicht, als auch in der Nahrung in unserer heutigen Gesellschaft, sind verantwortlich für die Zunahme von Krebs und chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Die Empfehlungen der täglichen Zufuhr und zum Verhalten in der Sonne sind für den Großteil der Bevölkerung besonders in den nördlicheren Breiten (Mitteleuropa, Russland, nördliche Teile der USA und Kanada) unzureichend bzw. werden falsch interpretiert. Daraus ergeben sich teilweise erschreckende Laborwerte bei einer Vielzahl der Bevölkerung, und so auch bei uns in der Praxis. Die Gründe sind recht einfach und eine Verbesserung wäre unkompliziert, würde das Bewusstsein der Menschen in die richtige Richtung gelenkt werden.

Die passende Menge Sonne in der passenden Dosierung hilft Tumorpatienten und solchen, die es noch werden könnten, schnell und effizient die notwendige Menge an Provitamin D3 in der Haut zu produzieren. Der „Missbrauch“ von Sonnenschutzmitteln verhilft aber vielfach schon dazu, das wertvolle Vitamin in Mindestmengen herzustellen. Besser wäre, sich jeden Tag jeweils 15 Minuten ungeschützt mit Rücken und Bauch in die senkrecht stehende Sommersonne zu legen. Erstens ist die Dosis des Sonnenbrand verursachenden und Vitamin D3 bildenden UV-B-Lichts in dieser kurzen Zeit nicht schädlich für die Haut und zweitens bildet die Haut mit der Zahl der Sonnenbäder Melanin, das braune Hautpigment, das UV-B nicht durch die äußeren Schichten in die tiefen vordringen lässt. Regelmäßige kurzzeitige Sonnenbäder haben somit mehrfach schützende Wirkung für den Menschen. Sogennante „Crash“-Sonnenbäder hingegen sind in vieler Hinsicht schädlich, ja gefährlich, es entsteht Sonnenbrand, verfrühte Hautalterung und Hautkrebs (Plattenepithel Carcinom, Melanom). Die meisten Solarien erfüllen diese Aufgabe nicht zureichend, da sie hauptsächlich nur das Haut alternde UV-A emittieren, die Verbote der Benützung von Solarien sind aber in ihrer Auslegung an der falschen Stelle.

Menschen, die viel und bewusst in der Sonne verbringen, können wirksame Vitamin D Spiegel im Bllut verursachen, ja sogar beträchtlich über den von den Labors angegebenen Normalwerten liegen, ohne dass sie jedoch Überdosierungserscheinungen aufweisen. Wie Progesteron und Melatonin, sind wirkliche Überdosierungen auch bei Vitamin D nicht sicher bekannt, das große Problem ist also die „Unterdosierung“, der krank machende Mangel! Mit der Nahrung kann Vitamin nur durch wenige Speisen wirklich effizient zugeführt werden, sodass außer Lebertran nur wenige Fische noch wirklich zu guten Vitamin D Blutspiegeln beitragen.

Vitamin D wird Neugeborenen und Kindern entsprechend den Empfehlungen der Ernährungsgesellschaften als Nahrungsergänzung empfohlen, sollte aber auf Grund der neueren Erkenntnisse über Mangelzustände und die Entstehung chronischer Krankheit und ganz besonders der Geschlechtshormon-abhängigen Tumoren (Brust-, Unterleibs- und Prostatakrebs) dringend auch angeraten werden.